Themenangebote für Diplomarbeiten
Ackerwildkraut-Vegetation  •   Vegetation und Fauna  •  Landwirtschaftliche / Betriebswirtschaftliche Aspekte  •  Tagfalter  •  Amphibien 

Im Projekt werden Anbauverfahren zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Ackerfauna und –flora erprobt und Konzepte umgesetzt, mit denen die Pflege bzw. Nutzung wertvoller Biotope und Sonderstandorte (z.B. Säume und Gewässerrandstreifen, Hecken, Trockenrasen) in den Betriebsablauf integriert werden kann. Die Maßnahmen werden betriebswirtschaftlich evaluiert und naturschutzfachlich begleitet (Erfolgskontrollen an Feldvögeln und Heckenbrütern, Amphibien, Tagfaltern, Heuschrecken, Segetal- und Trockenrasenvegetation). Ziel ist die Entwicklung von Empfehlungen zur Integration und finanziellen Honorierung naturschutzfachlicher Ziele in den Ökolandbau als landschaftsökologische Leistung.

Brodowin liegt in Brandenburg, ca. 60 km nordöstl. von Berlin im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin in einer abwechslungsreichen, sanfthügeligen Jungmoränenlandschaft.

Als Unkostenbeitrag für die Mitarbeit im Rahmen einer Diplomarbeit zahlen wir insgesamt 250,- Euro + Fahrtkosten im Gelände, bei Praktikas 50,- Euro/Monat.

Es werden keine Diplomarbeiten mehr angeboten!
Das Projekt endet im Juni 2006.




Ackerwildkraut-Vegetation
(Diplomarbeitsthema bereits vergeben)

Kontaktadressen:
Projektbüro, Tel.: 033362 - 711 88
E-Mail: gottwald@naturschutzhof.de

Frank Gottwald, Tel.: 033361 - 64 502

Internetadresse zum Gesamtprojekt: www.naturschutzhof.de

Da im ökologischen Landbau auf Herbizideinsatz verzichtet wird, ist die Ackerwildkraut-Flora weitaus artenreicher und flächiger entwickelt als im konventionellen Landbau. Allerdings gibt es bei bestimmten Arten auch hier Rückgangstendenzen, z.B. infolge von mechanischen Unkrautbekämpfungen (Striegeln), Untersaaten oder bestimmten Bearbeitungsrhythmen.

Arbeitstitel der Diplomarbeit:
Auswirkungen verschiedener Ackerbauverfahren und Extensivierungsmaßnahmen auf die Segetalflora


In den Feldversuchen 2004 werden die Auswirkungen von Düngung, Striegeleinsatz und Saatzeitpunkt untersucht. Zu jedem dieser Faktoren werden bis zum Frühjahr auf ein bis zwei Acker-Standorten zwei Varianten angelegt, die es miteinander zu vergleichen gilt. Dies soll im naturschutzfachlichen Teil hauptsächlich durch die Auszählung von Indikatorarten (Pflanzen-Individuen sowie deren Blüten- und Fruchtansatz) auf 1m² -Probeflächen geschehen. Parallel dazu ist die untersuchte Pflanzengemeinschaft durch Vegetationsaufnahmen nach Braun-Blanquet zu dokumentieren.

Im Rahmen der landwirtschaftlichen Begleituntersuchungen sind ebenfalls Diplomarbeiten möglich (z.B. Erfassung der Ernte-Erträge auf den Versuchsvarianten).



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Vegetation und Fauna
Kontaktadressen:
Projektbüro, Tel.: 033362 - 711 88
E-Mail: gottwald@naturschutzhof.de

Frank Gottwald, Tel.: 033361 - 64 502

Internetadresse zum Gesamtprojekt: www.naturschutzhof.de

Arbeitstitel der Diplomarbeit:
Sukzession und naturschutzfachliche Bedeutung von Säumen an Feldrändern


Auf den Betriebsflächen werden Acker-Randstreifen von 3-10 m Breite stillgelegt, um dort naturnahe Saumgesellschaften am Rand von Hecken, Waldrändern und Gewässern zu entwickeln. Neben Spontansukzession auf mageren Standorten (potentiellen Trockenrasen) werden Abschnitte mit besseren Böden mit einer artenreichen Kräuter-Wiesenmischung angesät und extensiv bewirtschaftet.

Ziel der Massnahme ist vor allem die Förderung von Lebensräumen bzw. Nahrungshabitaten für Tagfalter, Heuschrecken, Neuntöter, Feldvögeln und Feldhase. Fragestellungen, die im Rahmen einer Diplomarbeit bearbeitet werden können, sind z.B.:
  • Entwicklung der Vegetation auf den Säumen in Abhängigkeit vom Standort, der Etablierungsmethode und im Vergleich mit bestehenden Altsäumen.
  • Blütennutzung durch Tagfalter und Auswahl von Eiablagepflanzen
  • Nutzung der Säume als Nahrungsrevier durch Neuntöter
Methoden: Erfassung der Vegetation mit halbquantitativen Artenlisten und repräsentativen pflanzensoziologischen Aufnahmen, Transektzählungen von Tagfaltern und Erfassung der Eiablage- Mikrohabitate, systematische Beobachtung von Neuntötern beim Jagen.


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Landwirtschaftliche / betriebswirtschaftliche Apekte
Kontaktadressen:
Projektbüro, Tel.: 033362 - 711 88
E-Mail: stein@naturschutzhof.de

Dr. Karin Stein-Bachinger, Tel.: 033432 - 82 34 6 (ZALF e.V., Müncheberg)
Dr. Peter Zander, Tel.: 033432 - 82 21 4 (ZALF e.V. Müncheberg)

Internetadresse zum Gesamtprojekt: www.naturschutzhof.de



(Diplomarbeitsthema bereits vergeben)

Arbeitstitel der Diplomarbeit:
Entscheidungshilfen für die Integration von Naturschutzmaßnahmen in Anbausysteme des Ökologischen Landbaus in Abhängigkeit betriebswirtschaftlicher Kriterien


Im Projekt werden zur Erreichung von Naturschutzzielen unterschiedliche Verfahren der Modifizierung praxisüblicher Anbau- und Nutzungsverfahren (z.B. Striegelverzicht, Variation der Aussaatstärke, reduzierte Bodenbearbeitung, Blühstreifen) im Hinblick auf pflanzenbauliche und betriebswirtschaftliche Effekte untersucht. Dabei sind eine Reihe von Maßnahmen vergleichsweise einfach in den Betrieb zu integrieren, während einige Verfahren sowohl technisch als auch organisatorisch erhebliche Änderungen der Betriebsorganisation bedeuten bzw. eine Umsetzung aufgrund hoher finanzieller Einbußen nur durch entsprechende Kompensationen erfolgen kann.

Wesentlich für die Akzeptanz von Naturschutzmaßnahmen seitens der Landwirte ist zum einen, dass eine hinreichende Kenntnis der betriebsspezifischen Möglichkeiten für die Umsetzung vorliegt, zum anderen sollte eine genaue Einschätzung möglicher (positiver und negativer) Effekte erfolgen können.

Im Rahmen der Arbeit sollen die im Projekt erprobten und zu erprobenden Maßnahmen systematisch entsprechend o.a. Kriterien zusammengestellt und unter Hinzuziehung von Literaturergebnissen bzw. Praxisbefragungen bewertet werden. Dabei soll der Schwerpunkt auf der Entwicklung eines übertragbaren Bewertungs- und Entscheidungshilfesystems liegen, das unterschiedlichen Betriebsformen/-organisationen Rechnung trägt. Bestehende Agrarumweltprogramme bzw. mögliche Modifizierungen sollten mit in die Betrachtung einbezogen werden.

Zur Bearbeitung der Thematik ist es von Vorteil, wenn Kenntnisse sowohl im Bereich der Agrarwissenschaften als auch im Naturschutz vorliegen. Je nach Kenntnisstand des/der Bearbeiters/in sind Änderungen des Arbeitsthemas möglich. Die Ergebnisse dieser Arbeit sollen für die gesamtbetriebliche Bewertung zur Integration von Naturschutzzielen in die landwirtschaftliche Praxis dienen.



Arbeitstitel der Diplomarbeit:
Gesamtbetriebliche Bewertung naturschutzorientierter Nutzungsverfahren im Feldfutterbau (Leguminosen-Gras-Gemenge) unter besonderer Berücksichtigung eines ökologischen Milchviehbetriebes


Der Feldfutterbau spielt im Ökologischen Landbau sowohl aus pflanzenbaulicher als auch aus tierernährerischer Sicht eine herausragende Rolle. Gleichzeitig weist er eine hohe Attraktivität für bestimmte Tierarten (u.a. Feldvögel, Feldhase) auf. Naturschutzziele, wie die Sicherung des Bruterfolges von Feldvögeln bzw. Amphibienschutz in sensiblen Gebieten, können jedoch nur durch Änderung der gängigen Nutzungsverfahren erreicht werden. Diese wirken sich in unterschiedlichem Maße auf Ertrags- und Futterqualitätsparameter aus. In einem ökologischen Milchviehbetrieb sind aufgrund der innerbetrieblichen Erfordernisse an Futtermenge und –qualität daher Kompromisse zu erarbeiten, die den Naturschutzzielen und den landwirtschaftlichen Anforderungen ausreichend Rechnung tragen.

Die Arbeit soll unter Nutzung vorhandener bzw. in 2004 zu erhebender Daten Entscheidungshilfen für die Auswahl praktikabler, naturschutzfreundlicher Nutzungsverfahren in Abhängigkeit von Standortsparametern, gesamtbetrieblichem Futteraufkommen und -bedarf liefern. In diesem Zusammenhang sind auch Möglichkeiten der Kompensation für Ertragseinbußen und Mehraufwand (Honorierung ökologischer Leistungen) aufzuzeigen.

Zur Bearbeitung der Thematik ist es von Vorteil, wenn Kenntnisse im Bereich der Tierernährung vorliegen. Je nach Kenntnisstand des/der Bearbeiters/in sind Änderungen des Arbeitsthemas möglich.

Die Ergebnisse dieser Arbeit sollen für die gesamtbetriebliche Bewertung zur Integration von Naturschutzzielen in die landwirtschaftliche Praxis dienen.


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Tagfalter
Kontaktadressen:
Projektbüro, Tel.: 033362 - 711 88
E-Mail: gottwald@naturschutzhof.de

Frank Gottwald, Tel.: 033361 - 64 502

Internetadresse zum Gesamtprojekt: www.naturschutzhof.de

Arbeitstitel für Diplomarbeit:
Habitatwahl und Phänologie von Tagfaltern im Ökologischen Landbau unter Berücksichtigung von Feldfutter („Kleegras“) und Feldsäumen


Bewirtschaftete Ackerflächen sind normalerweise nur von wenigen Tagfalterarten temporär als Lebensraum nutzbar (wie z.B. den Weißlingen). Zum einen fehlt ein Spektrum von Raupenfraßpflanzen, zum zweiten überleben die überwinternden Präimaginalstadien in der Regel nicht die Bodenbearbeitung im Herbst oder zeitigen Frühjahr.

Die Besonderheit im Ökologischen Landbau ist die Einschaltung von mehrjährigen Phasen der Bodenruhe in der Fruchtfolge in Verbindung mit dem Anbau von Leguminosen-Gras-Gemischen („Kleegras“). In dieser Zeit können sich offenbar mehrere Arten auf den Feldern reproduzieren, u.a. Polyommatus icarus (an Kleearten + Luzerne), Issoria lathonia (an Acker-Veilchen), Lycaena tityrus (an Sauerampfer) und wahrscheinlich auch Boloria dia, eine in Brandenburg stark gefährdete Art (an Acker-Veilchen). Für die beiden erstgenannten Arten sind die Kleegras-Schläge im Gebiet möglicherweise die bedeutendsten Larvalhabitate.

Folgende Fragen sind aus naturschutzfachlicher Sicht bedeutsam:
  • Mikrohabitate der Eiablage-Stellen für die Arten. Vermutlich werden sehr lückig bewachsene Stellen auf wenig produktiven Standorten bevorzugt.
  • In welchem Umfang werden auch Pflanzen auf Getreideäckern bzw. auf der Stoppel mit Eiern belegt (sink-habitat wegen folgender Bodenbearbeitung)?
  • Bedeutung von Säumen und Randstreifen für die Tagfalter.
  • Einpassung der Phänologie von P. icarus in den Mahdrythmus. Welche Mindestabstände zwischen den Mahdterminen sind einzuhalten, damit die Reproduktion erfolgreich ist?
Zu den Methoden der Bearbeitung dieser Fragen gehören Transektzählungen, Beobachtung von Weibchen und Markierung von Eiablagestellen, Erfassung von Vegetationsparametern und die Verfolgung der Präimaginalentwicklung im Gelände.


Arbeitstitel für Diplomarbeit:
Der Einfluss von kurzfristiger Beweidung auf Tagfalter kleinflächiger Trockenrasen


in Zusammenarbeit mit:
„Institut für Naturschutz und Nutztierökologie e.V.“ und „Bio-Ziegenhof Fred Pörschke“

Im Raum Brodowin, verstreut zwischen den landwirtschaftlichen Ackerflächen, liegen kleine Hügel mit artenreicher Trockenrasen-Vegetation, sog. Drumlins. Ziel im Naturschutzhof-Projekt ist es, diese Flächen durch Säume entlang von Hecken und Gewässerrändern miteinander zu vernetzen. Die Drumlins und einige Saumbereiche werden mit einer Schaf-Ziegenherde gepflegt.

Für die Drumlins sieht das aktuelle Konzept vor, zweimal im Jahr kurzfristig und intensiv zu beweiden. Dabei treten Konflikte mit dem Tagfalterschutz auf, da in dieser Zeit Blüten und potentielle Raupenfraßpflanzen stark dezimiert werden. Um ein optimiertes Beweidungsregime aufstellen zu können, müssen folgende Fragen beantwortet werden:
  • Phänologie der naturschutzfachlich relevanten Arten einschließlich ihrer Präimaginalstadien
  • Aufenthaltsorte der Präimaginalstadien in der Vegetation
  • Ausmaß der Schädigung von Präimaginalstadien in einer Beweidungsphase
Zu den Methoden der Bearbeitung dieser Fragen gehören Transektzählungen, Beobachtung von Weibchen und Markierung von Eiablagestellen und die Verfolgung der Präimaginalentwicklung im Gelände. Denkbar sind auch Versuchsanordnungen wie z.B. Auszäunung bestimmter Flächen aus der Beweidung mit vergleichenden Untersuchungen zur beweideten Fläche.


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Amphibien
(Diplomarbeitsthema bereits vergeben)

Kontaktadressen:
Projektbüro, Tel.: 033362 - 711 88
E-Mail: helmecke@naturschutzhof.de

Angela Helmecke, Tel.: 033365 - 34 90 69

Internetadresse zum Gesamtprojekt: www.naturschutzhof.de

Arbeitstitel für Diplomarbeit:
Entwicklung eines amphibienfreundlichen Nutzungssystems von Gewässerrandstreifen


Viele typische Amphibienarten der Agrarlandschaft benötigen als Sommerlebensraum ein schutz- und nahrungbietendes Habitat in Gewässernähe. Dieses gewährleistet oft ein aus der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung genommener Gewässerrandstreifen. Um die für Amphibien optimale Vegetationsstruktur der Randstreifen langfristig zu erhalten, muss ein Nutzungssystem entwickelt werden. In den vergangenen Jahren wurden bereits mehrere Gewässerrandstreifen angelegt und weitere folgen 2004.

Ziel dieser Arbeit ist es anhand verschiedener Nutzungsvarianten (Mahd, Ziegenbeweidung) und unterschiedlicher Nutzungstermine ein amphibienfreundliches und gleichzeitig landwirtschaftlich sinnvolles Nutzungskonzeptes zu entwickeln.

Folgende Fragen sind hierbei aus naturschutzfachlicher Sicht bedeutsam:
  • Wie wirkt sich die Nutzung auf die Amphibienpopulationen aus?
  • Wie ist die Auswirkung im Vergleich zwischen Mahd und Beweidung zu werten?
  • Wann wären empfehlenswerte Nutzungstermine bei der jeweiligen Nutzungsvariante?
Zur Bearbeitung der Fragestellung kommen Untersuchungen zur Wanderaktivität (mit Hilfe von Fangkreuzen) und zu direkten und indirekten Auswirkungen von Mahd und Beweidung (Mahdgutuntersuchung, Fangkreuzkontrollen, Beobachtung) zum Einsatz.

Zur Bearbeitung der Thematik wäre Artenkenntnis von Vorteil, ist aber nicht Bedingung. Je nach Kenntnissstand des/der Bearbeiters/in sind Änderungen des Arbeitsthemas möglich.



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