Der ökologisch bewirtschaftete Betrieb muss eine ganze Reihe Anforderungen erfüllen:
  • Gewährleistung einer hohen Produktqualität
  • Einhaltung der Bestimmungen für Ökologischen Landbau
  • Sicherung der Tiergesundheit und tiergerechten Haltung
  • Berücksichtigung des Naturschutzes

Zusätzlich ist er aufgrund der angespannten Marktsituation aufgefordert, alle Maßnahmen zu ergreifen, die nachweislich Ertrag und Qualität der angebauten Kulturen gewährleisten bzw. erhöhen. Die konkreten Anforderungen des Naturschutzes schlagen sich für den Landwirt jedoch in Mehraufwendungen und Ertrags- bzw. Qualitätsminderungen nieder. Geringere Futtererträge z.B. müssen an anderer Stelle kompensiert werden, um den Tierbestand zu ernähren. Diese und andere Wechselwirkungen zwischen Tierhaltung und Ackerbau müssen bei der ökonomischen Bewertung von Naturschutzmaßnahmen mit berücksichtigt werden.

Im Rahmen des Projektes werden standort- und schlagspezifische Maßnahmen des Naturschutzes einer Kosten-Nutzen-Analyse unterzogen. Dabei ist den gesamt-betrieblichen Erfordernissen im Bereich Pflanzenbau, Tierhaltung und -ernährung gemäß den Grundsätzen des Ökologischen Landbaus Rechnung zu tragen. Mögliche Zielkonflikte sollen aufgezeigt werden, um einen Kompromiss zwischen landwirtschaftlichen und naturschutzfachlichen Anforderungen zu finden.

Die Projektergebnisse sollen dazu beitragen, neue bzw. modifizierte Agrarförder- und Agrarumweltprogramme auf EU-, Bundes- und Landesebene zu schaffen, die die Förderung notwendiger Ausgleichszahlungen zur Honorierung ökologischer Leistungen zum Inhalt haben.

Betriebswirtschaftliche Erfordernisse
Insbesondere ein ökologisch wirtschaftender Betrieb ist aufgrund der geringen Stoffzufuhr von außen gezwungen, die natürlichen Standorteigenschaften so zu nutzen, dass Pflanzenproduktion und Tierhaltung sich zu einem optimalen wirtschaftlichen Ergebnis ergänzen. Wichtige Kriterien bei der gesamten Fruchtfolgeplanung und Gestaltung der Anbauverfahren sind:

  • die Sicherung der Stickstoff- und Humusversorgung
  • die Berücksichtigung des Krankheits-, Schädlings- und Unkrautdrucks
  • die Erzeugung qualitativ hochwertigen Futters bei der Milchviehhaltung.

Konkrete Anforderungen des Naturschutzes im Hinblick auf Produktionsänderungen der betriebsüblichen Ackerbauverfahren (z.B. Reduzierung schädigender Arbeitsgänge, Verzögerung der Mahdtermine im Feldfutterbau), der Fruchtfolgegestaltung sowie struktureller Veränderungen (z.B. Anlage ungenutzter Pufferzonen um wertvolle Biotope) schlagen sich somit für den Landwirt nicht nur in Mehraufwendungen und Ertrags- bzw. Qualitätsminderungen nieder. Die aus naturschutzfachlicher Sicht vorgeschlagenen Optimierungsstrategien müssen sowohl pflanzenbaulich sinnvoll und technologisch machbar als auch mit den Anforderungen aus der Tierhaltung in Einklang zu bringen sein.

Die Komplexität der innerbetrieblichen Wechselwirkungen zwischen Tierhaltung und Ackerbau hat zur Folge, dass alle Betriebszweige simultan betrachtet und zu einem optimalen Gesamtergebnis geführt werden. Die ökonomische Bewertung von Naturschutzmaßnahmen im ökologisch wirtschaftenden Betrieb kann daher immer nur unter Berücksichtigung der gesamtbetrieblichen Zusammenhänge erfolgen.