Zielart Neuntöter
STECKBRIEF Lanius collurio
Neuntöter - Lanius collurio
Größe: 17 cm
Färbung: grau, braun, rahmfarben, schwarzer Augenstreif
Kennzeichen: nach unten gebogener Hakenschnabel
Nahrung: Insekten, Wirbeltiere; spiesst Nahrung auf Dornen auf
Brutzeit: Anfang Mai-August
Gelege: 4-6 Eier
Bebrütung: 14-16 Tage
Nestlingsdauer:    2 Wochen
Tierstimme:

        
Gesang des Neuntöters,
MP3, 240 KB
mit freundlicher Unterstützung von Jean Roché - www.ceba.fr

Das Foto wurde uns freundlicherweise von Herrn Gehring aus Altenhof zur Verfügung gestellt.

Lebensweise
Neuntöter führen eine monogame Saisonehe. Das Nest, das von beiden Elterntieren gebaut wird, befindet sich meistens in einer Höhe von 1,5–2,5m in Büschen. Dornensträucher, wie Weiß- bzw. Schwarzdorn, Heckenrose, Berberitze, Schlehe und Brombeere werden bevorzugt. Nur das Weibchen brütet. Die Jungen fangen nach cirka 26 Tagen an, selbstständig zu jagen. Der Neuntöter verdankt seinen Namen dem Volksmund, der erzählt, dass er neun Beutetiere aufspießt und erst dann mit der Mahlzeit beginnt.
Der Neuntöter ist ein Langstreckenzieher. Sein Hauptwinterquartier ist in Ost- und Südafrika. Sein Zug verläuft als sogenannter "Schleifenzug". Er zieht in südöstlicher Richtung, in einer schmalen Front über Griechenland und Ägypten, nach Afrika und weiter östlich über das Rote Meer und über Kleinasien zurück in die Brutgebiete.

Lebensraum
Der Neuntöter ist ein Brutvogel reich strukturierter, offener Landschaften. Er besiedelt Heckenlandschaften, Streuobstwiesen, mit Gebüsch bestandene Trockenrasen, verwilderte Gärten und Waldränder aber auch strukturreiche, feuchte Habitate an Bächen, Teich- und Seeufern.

Gefährdung
Der Neuntöter ist durch die Lebensraumzerstörung in den Brutgebieten bedroht. In vielen landwirtschaftlich stark genutzten Gebieten ist die Art durch die Rodung von Hecken und Feldgehölzen und durch die Abnahme seiner Nahrungsgrundlage gänzlich verschwunden. Der in den Ländern der Dritten Welt zunehmende Einsatz von Insektiziden und die direkte Verfolgung in den südlichen Ländern sind weitere Gefährdungsursachen.

Situation des Neuntöters auf den Flächen des Demeterhofes Ökodorf Brodowin
Die ersten Kartierungsergebnisse ergaben eine Revierdichte von 8,7 Brutpaaren / 100ha. In der Uckermark wurden im Vergleich dazu Abundanzen von 0,2 – 0,5 BP / 10ha in struktur-reicher Agrarlandschaft festgestellt. Im Rahmen des E + E Vorhabens werden Hecken auf der Betriebsfläche neuangelegt, die das Nistplatzangebot für den Neuntöter erhöhen. Außerdem sollen die Maßnahmen des Projektes zu einer Zunahme der Nahrungsverfügbarkeit durch die Erhöhung des Angebotes an Sonderstrukturen wie Säumen und die Optimierung ihrer Bewirtschaftung führen.