Heuschrecken - Lebensraum und Ökologie
Was brauchen Heuschrecken für einen Lebensraum?
Entscheidend für das Vorkommen von Heuschrecken sind vor allem die Feuchteverhältnisse und die Vegetationsstruktur in den Lebensräumen. Beides wird von mehreren Faktoren beeinflusst:
  • den klimatischen Bedingungen
  • der Bodenart
  • dem Geländerelief
  • der Art und Intensität der landwirtschaftlichen Nutzung (bzw. den Pflegemassnahmen)

Die Dichte und Höhe der Vegetation bestimmt das Mikroklima in Bodennähe bzw. im Boden, wo die meisten Arten ihre Eier ablegen. Eier und Larven benötigen für ihre Entwicklung eine bestimmte Wärmesumme. Viele Heuschrecken bevorzugen als Lebensraum aus diesem Grund südexponierte Hänge mit lückiger und/oder niedriger Vegetation, die von den Sonnenstrahlen gut durchdrungen werden kann. Trockenrasen sind deshalb die artenreichsten Heuschrecken-Lebensräume in Mitteleuropa.


Entwicklung und Überwinterung
Aus den Eiern der Heuschrecken schlüpfen zunächst winzige Larven, die zwar schon recht gut springen können, aber anstelle der Flügel nur kleine Stummel besitzen. Die Larven erneuern ihr Außenskelett während ihres Wachstums mehrfach (Häutungen), und werden mit jedem sog. Larvenstadium den erwachsenen Tieren ähnlicher. Zur vollständigen Ausbildung der Flügel kommt es erst mit der letzten Häutung zur "erwachsenen" (adulten) Heuschrecke. Allerdings sind viele Heuschrecken-Arten auch als adulte Tiere in der Regel nicht flugfähig. Die Flügeldecken dienen in diesem Fall lediglich zur Erzeugung der artspezifischen Gesänge.

Die meisten einheimischen Heuschrecken-Arten leben als adulte Tiere nur eine Saison (i.d.R. im Sommer) und überwintern als Ei. Ausnahmen findet man u.a. bei den Dornschrecken, die als adulte Tiere oder als Larven überwintern.