Nutzung/Pflege von Gewässerrändern
Bedeutung von Gewässerrändern für die Fauna und Flora der Agrarlandschaft
Die unmittelbare Umgebung eines Gewässers, hat eine große Bedeutung für Amphibien. Wenn am Gewässer geeigneter Lebensraum vorhanden ist, müssen die Tiere seltener die für sie gefährlichen Ackerflächen überqueren.

Die Rotbauchunke
nutzt den Gewässernahbereich:
  • als Sommerlebensraum, der Nahrung, ein gutes Mikroklima und gute Deckung bietet
  • als Überwinterungsquartier

Der Laubfrosch
nutzt den Gewässernahbereich:
  • als Sommerlebensraum, wenn Brombeergebüsche oder Hochstauden vorhanden sind
  • als Wanderkorridor

Die Knoblauchkröte
nutzt den Gewässernahbereich:
  • teilweise als Winterquartier
  • als kurzeitiger Aufenthaltsort vor der Abwanderung auf die umgebende Ackerfläche



Zusätzlich kann der Gewässernahbereich auch von bestimmten bodenbrütenden Vögeln, wie dem Braunkehlchen, als Bruthabitat genutzt werden und während und nach der Mahd stellt er einen Rückzugsraum für die Tierwelt (z.B. den Feldhasen oder den Wachtelkönig) dar.
Gewässernahbereich
Projektziele
Pflege von Gewässerrandstreifen
Die inmitten der Ackerflächen liegenden Laichgewässer der bedrohten Arten Rotbauchunke, Laubfrosch und Knoblauchkröte erfordern eine naturschutzfachlich optimierte Nutzung der Gewässerrandbereiche. Während der intensivsten Besiedlung durch die Amphibien sollte der Bereich von der Mahd verschont bleiben, da die Tiere durch die Mahd verletzt oder getötet werden könnten und anschließend der Randstreifen aufgrund fehlender Deckung über mehrere Wochen nicht besiedelbar ist.

Ziel ist es, ein an den Bedürfnissen der Amphibien ausgerichtetes Nutzungskonzept zu erarbeiten, welches in den Betriebsablauf eines Landwirtschaftsbetriebes integrierbar ist. Der Schwerpunkt lag dabei bisher auf der Untersuchung einer technischen Nutzungsvariante. Die Nutzung im Frühjahr und Frühsommer sollte dabei immer mit einer Pflegeberäumung im Spätherbst gekoppelt sein.
Zusätzlich wird 2004 die Beweidung der Gewässerrandstreifen durch eine Ziegenherde untersucht.

Optimierung der Gewässerstruktur
Die meisten Amphibien bevorzugen für die Larvalentwicklung Gewässer, die sich schnell erwärmen können. Dichter Gehölzbewuchs an den Gewässerrändern verhindert dies infolge von Beschattung und wirkt sich deshalb negativ auf die Fortpflanzung der Tiere aus.



Im Rahmen von Gehölzpflegemassnahmen wurden im Winter von den Arbeitskräften des Betriebes an den Südseiten wichtiger Laichgewässer dichte Gehölzbestände entfernt.

Ergebnisse der Erfolgskontrolle
siehe Zielarten/Amphibien


Gehölzpflege