Zielart Schafstelze
STECKBRIEF
Motacilla flava
Schafstelze - Motacilla flava
Größe: 16,5 cm, schlank
Färbung: Kehle & Unterseite gelb, Rücken olivgrün, Kopf grau
Nahrung: Insekten
Brutzeit: Mai-Juli
Gelege: auf dem Boden,
4-6 Eier
Bebrütung: ~13 Tage
Nestlingsdauer:    ~11-12 Tage,
beide Eltern füttern
Gefährdung: Deutschland: Vorwarnliste
Tierstimme:        

        
Gesang der Schafstelze,
MP3, 240 KB
mit freundlicher Unterstützung von Jean Roché - www.ceba.fr


Lebensweise
Das Weibchen baut in der Bodenvegetation ein Nest und bebrütet die Eier alleine. Erst bei der Jungenaufzucht beteiligt sich das Männchen. Die Jungen hüpfen, schon bevor sie fliegen können, im Alter von 11 bis 13 Tagen aus dem Nest. Die Jungvögel aus den letzten Nachgelegen werden erst Ende August flügge, kurz vor dem Aufbruch in die afrikanischen Winterquartiere. Auf dem Zug kann man in Mitteleuropa die verschiedenen Rassen der Schafstelzen in gemeinsamen Wanderscharen beobachten.

Lebensraum

Die Schafstelze ist nicht so eng an Wasser gebunden, wie die anderen Stelzenarten. In der heutigen Kulturlandschaft besiedelt sie extensiv bewirtschaftete Streu- und Mähwiesen, Viehweiden und in zunehmendem Maße Hackfrucht-, Getreide-, Luzerne- und Rapsäcker. Zum Nahrungserwerb benötigen Schafstelzen vegetationsarme Bereiche, wie kurzgrasige Viehweiden, Wegränder oder Fehlstellen in Wiesen und Äckern. Die Schafstelzen überwintern in Afrika südlich der Sahara, wo sie in den Savannen das Weidevieh bzw. die Herden der Wildtiere begleiten.

Gefährdung
Seit Beginn der 60er Jahre sind großräumige Bestandsrückgänge zu verzeichnen, am stärksten in Grünlandgebieten und Feuchtniederungen, in denen die Schafstelze zuvor ihren Verbreitungsschwerpunkt hatte. Als Ursache gilt der Verlust von Moorgebieten und Feuchtgrünland durch Melioration, Entwässerung und die Intensivierung der Futtergraswirtschaft.

Situation der Schafstelze auf den Flächen des Demeterhofes Ökodorf Brodowin
Im Jahr 2001 wurden 25 Schafstelzenreviere festgestellt. Dies entspricht 6 Revieren pro 100 ha Ackerfläche. Schafstelzen waren in allen untersuchten Kulturen vorhanden, wobei jedoch Kleegras, Sommergetreide und Mais eine besondere Bedeutung für die Art hatten. Wintergetreide (v.a. Roggen) und Lupine waren meist gering und nur über kurze Zeiträume besiedelt. Auffällig war die hohe Mobilität der Art. Nach erfolglosen Brutversuchen suchen Schafstelzen im Untersuchungsgebiet offensichtlich auch weit entfernte Bereiche auf, wenn sie in der Nähe keine günstigen Brutbedingungen für eine Nachbrut mehr vorfinden.
Durch die Optimierung der Ackerbauverfahren sollen der Lebensraum der Schafstelze verbessert und die durch die landwirtschaftliche Bearbeitung bedingten Brutverluste verringert werden.