Was wird im Rahmen des E & E Vorhabens für den Erhalt
der Feldvögel getan?
Auch der Ökolandbau wirtschaftet mit hoher technischer Intensität, die nahezu mit jener der konventionellen Betriebe identisch ist. So wird beispielsweise anstelle der chemischen Unkrautvertilgung die mechanische Beikrautregulierung (Striegeln, Hacken) eingesetzt, durch die die am Boden gelegenen Nester der Feldvögel gefährdet sind.


Im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin wurde außerdem festgestellt, dass die für Vögel sehr attraktiven Feldfutterbauflächen wegen der häufigen Mahd zur "ökologischen Falle” für Bodenbrüter werden können.

Gerade der Ökolandbau ist jedoch auf Feldfutterbau in besonderem Maße angewiesen.

Andere Untersuchungen belegen, dass selbst so typische Feldvögel wie die Grauammer auf ökologisch bewirtschafteten Getreidefeldern nicht ausreichend reproduzieren können, sondern hierzu auf Brachen angewiesen sind. Des Weiteren finden Feldvögel auch auf ökologisch bewirtschaftetem Wintergetreide nicht genügend Nahrung für ihre Jungen.

Um diese negativen Auswirkungen zu minimieren, werden auf der Betriebsfläche der Ökodorf Brodowin GmbH Ackerbauverfahren und Landnutzungsformen entwickelt und erprobt, die ausreichend hohe Siedlungsdichten und Reproduktionsraten der Feldvögel und eine ausreichende Nahrungsverfügbarkeit während der Jungenaufzuchtszeiten sicherstellen sollen.


Um dieses Ziel zu erreichen, müssen umfangreiche, wissenschaftliche Untersuchungen zu Bestand, Fortpflanzung, Raumnutzung und Verlustursachen die Aus-wirkungen der durchgeführten Maßnahmen im Rahmen einer Erfolgskontrolle überprüfen.
Ziele der Maßnahmen des E & E Vorhabens:
Erhalt bzw. Vergrößerung der Feldvögelpopulationen auf den Betriebsflächen
Schaffung eines besseren Lebensraumes für Feldvögel auf den Betriebsflächen


Ein Schwerpunkt des Vorhabens liegt auf der Minimierung schädigender landwirtschaftlicher Eingriffe, insbesondere mechanischer Bodenbearbeitung und Mahd/Ernte, während der Hauptreproduktionszeiten der feldbrütenden Vogelarten. Es wird fruchtartenbezogen geprüft, wo auf schädigende Arbeitsgänge während der Reproduktionszeit verzichtet werden kann bzw. ob eine Verschiebung der Bearbeitung auf weniger sensible Zeiträume sinnvoll bzw. notwendig ist. Die alternativen Bearbeitungsmethoden werden erprobt und auf ihre Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit hin überprüft. Ergebnisse

Ziele des Projektes
zur Verbesserung der Situation
der Feldvögel

      Möglichkeiten der Optimierung
      der Bewirtschaftung
Minimierung der Verluste an Gelegen und Nestlingen durch landwirtschaftliche Bearbeitung der Flächen
  • Zeitliche Abstimmung von mechanischer Bearbeitung mit Reproduktionszeiten, z.B. Verzögerung des 2. Schnittes bei der Mahd von Feldfutter;
  • Hochschnitt;
  • Einsatz schonender Mahd- und Futterbergungsverfahren;
  • Direkte Schwadablage bei der Silageproduktion;

Verbesserung der Habitatqualität
  • Verbesserung der räumlichen Anordnung der Fruchtfolgefelder durch Verzahnung von Kulturen mit unterschiedlichen Vegetationsverläufen;
  • Erhöhung der Reihenweite;
  • Schaffung schlaginterner, kleiner Stillegungen;
  • Etablierung von großflächigen Stillegungen auf armen Böden;
  • Schaffung von dauerhaften Saum- und Gehölzstrukturen
  • Erhöhung des Flächenanteils spät hochwachsender Wintergetreide
  • Erhöhung des Flächenanteils von Sommergetreide

Legende:
Kursiv gedruckte Optimierungsmöglichkeiten:
Wirksamkeit und Bedeutung erst nach entsprechenden Erfolgskontrollen absehbar