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Hintergrund |
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Nicht nur der konventionelle Landwirtschaftsbetrieb sondern auch der Ökolandbau kann auf Grenzertragsstandorten wie z.B. Feuchtwiesen oder Trockenrasen nicht rentabel wirtschaften und zieht sich daher aus diesen Flächen zunehmend zurück. Für viele Tier- und Pflanzenarten wertvolle Habitate wie Säume, Hecken, Feldsölle und Lesesteinhaufen erschweren die rationelle Bewirtschaftung, so dass von Seiten des Landwirtes kein Interesse an der Anreicherung der Landschaft mit solchen Strukturen besteht. Früher war z.B. die Nutzung der Flurgehölze für die Betriebe zur Brennholznutzung und Korbflechterei unverzichtbar, heute fehlt der Nutzen solcher Landschaftselemente. Viele dieser "Biotope" müssen (extensiv) bewirtschaftet werden, damit ihr Charakter und der Wert als Lebensraum für Tiere und Pflanzen erhalten bleibt. Ein bekanntes Beispiel sind die früher verbreitet mit Schafen beweideten Trockenrasen: ohne Nutzung verbuschen und bewalden die Flächen und die artenreiche Vegetation aus lichtliebenden Kräutern verschwindet (und mit ihr eine artenreiche Insektenwelt). |
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Hier sind kreative Ansätze gefragt, rentable Nutzung und Landschaftspflege miteinander zu verbinden, um den Erhalt dieser höchst wertvollen Lebensräume, auf die ein erheblicher Teil der gefährdeten Tier- und Pflanzenarten der offenen Kulturlandschaft angewiesen ist, zu gewährleisten. | ||||||||||||
Ziel |
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der naturschutzfachlichen Optimierung der Landschaftsstruktur ist die Erhaltung und wenn sinnvoll die Neuanlage von Trockenrasen, Feldsäumen, Gewässerrandstreifen und Hecken. Es werden Nutzungskonzepte erprobt, die sowohl eine dem spezifischen Artenspektrum angepasste Pflege sichern, als auch in ein wirtschaftlich tragfähiges Betriebskonzept integrierbar sind. |
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Maßnahmen |
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Folgende Pflegemassnahmen werden im Rahmen des Projektes entwickelt und erprobt: (Details siehe unter den Themen Trockenrasen Gewässerränder Säume Hecken) 1. Einführung eines dauerhaften Weideverbundsystems |
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Der Aufbau einer Ziegenherde zur Beweidung von Sonderstandorten ist geplant, da sich Ziegen besonders zur Pflege von Trockenrasen und Gewässerufern durch Zurückdrängen des Gehölzbewuchses eignen. |
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2. Nutzung und Pflege von Säumen Säume an Schlagrändern auf nicht zu armen Standorten können bei ausreichender Breite als Heuwiese genutzt werden ("lineare Wiese"). Auf diesen Saumwiesen werden kräuterreiche Saatmischungen angesät, die dann als "Kräuterheu" einen wertvollen Futterzusatz in der Milchviehhaltung des Betriebes ergeben. Säume auf Magerstandorten brauchen nur eine Pflegemahd in mehrjährigen Abständen. 3. Gehölzpflege und Kompostierung von Landschaftspflegeabfällen Aus landwirtschaftlicher Sicht müssen alle Gehölze an Feldrändern hin und wieder beschnitten werden, damit sie nicht immer weiter auf die Ackerflächen wachsen oder die landwirtschaftlichen Arbeiten am Feldrand behindern. Auch aus naturschutzfachlicher Sicht sind Pflegemassnahmen an Hecken und von Ufergehölzen an Gewässern sinnvoll. Der bei der Landschaftspflege anfallende Gehölzschnitt wird zur Verbesserung der Bodenstruktur und Kohlenstoff-Bilanz des Betriebes kompostiert werden. Das Verfahren zur Integration von Landschaftspflegeabfällen in den Betriebskreislauf baut auf Untersuchungen auf, die eine positive Wirkung dieses kohlenstoffhaltigen Materials bei der Kompostierung von Stallmist belegen. |
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